Blood Diamond

BLOOD DIAMOND spielt vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Sierra Leone. Ein Fischer findet einen seltenen rosaroten Diamanten und geht ein ungleiches Bündnis mit einem Waffenschmuggler ein, um des Steins habhaft zu werden, während er gleichzeitig versucht, seinen entführten Sohn aus den Händen der Rebellen zu befreien. Der Film enthüllt die brutale Realität des Blutdiamantenhandels und seine verheerenden Auswirkungen auf die Menschen in Afrika. Die Aufführung des Films wird vom ugandischen Filmerzähler VJ Junior begleitet. Filmerzählung ist der Begriff für eine Medienpraxis, die von sprechenden Künstler*innen, auch V-Jays genannt, geprägt wurde und in der vornehmlich fremdsprachige Filme schauspielerisch kommentiert werden. Künstlerisches Flair und die fantasievolle Ausgestaltung der Handlungsstränge machen diesen Prozess zu viel mehr als einer bloßen Übersetzung, und die VJs zu mehr als einfachen Übersetzern. Die Veranstaltung bietet die seltene Gelegenheit, diese faszinierende Praxis hierzulande erleben zu dürfen.

Text von Matthias Krings über das Kinoerzählen in Afrika

VJ Junior, geboren 1984 als Matovu Marysmarts, ist ein ugandischer VJ und Filmemacher. Er begann seine Karriere im Jahr 2009 und erlangte Bekanntheit durch seine Arbeit bei der New Vision Group als Dolmetscher für Fernseh-Seifenopern. Angetrieben von seiner Begeisterung für die ugandische Filmindustrie war er Mitbegründer der AFPUL (Association of Film Practitioners Uganda Limited).

Petna Ndaliko Katondolo wurde in Goma, Demokratische Republik Kongo, geboren und ist Filmemacher, Lehrender und Ahnenschützer. Seine genreübergreifenden künstlerischen Arbeiten werden für ihren dekolonialen afrofuturistischen Stil gelobt, der historische Inhalte verwendet, um zeitgenössische soziopolitische und kulturelle Probleme anzusprechen. Im Jahr 2000 war er Mitbegründer des Bildungszentrums Yolé!Africa, 2005 gründete er das Ishango Encounter (früher bekannt als Salaam Kivu International Film Festival). Ndaliko Katondolo unterrichtet, berät regelmäßig internationale Organisationen und thematisiert soziale und politische Ungleichheiten unter marginalisierten Gruppen durch Kultur und Kunst.